Museum mal anders

Freude an historischen Themen des 20. Jhd. – Mitmachen – Geschichten erleben – Spannende Führungen und Workshops
… das gibt es in der Geschichtswerkstatt. 
Wir, der Verein, das ist eine bunte Truppe, die mit viel Energie und Freude die unterschiedlichsten Themen aus der Geschichte Lübecks im Zwanzigsten Jahrhundert aufgreift und vermittelt.
Was gerade läuft oder geplant ist, haben wir auf der Seite Aktuelles und Demnächst veröffentlicht.

 

Workshops und Themenführungen für Alle

Neben unterschiedlichen Führungskonzepten mit Mitmach-Charakter und Workshops, die nicht nur auf historische Inhalte bedienen, gibt es immer wieder Themenführungen, die auf eine Zeitreise in verschiedene Jahre des vergangenen Jahrhunderts entführen und so diese Zeit unmittelbar erlebbar machen.
Zeitzeugen spielen bei uns eine zentrale Rolle. Im „Zeitzeugen-Battle“ treten wir gegeneinander an und die Besucher sind hautnah dabei.
– Zur Zeit läuft unsere Lesereihe „Literatur am Masselbett“ mit Texten aus den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Dabei entdecken wir gemeinsam den Zeitgeist jener gesellschaftlich spannenden Zeit.
– Wir lassen Traditionen wie das Hoffest wieder aufleben und bringen mit dem in diesem Jahr erstmals stattfindenden Adventsmarkt mit Musik Schwung und Kultur nach Herrenwyk.
– Immer wieder ist die Schmiede nicht nur Ausstellungsraum, sondern wird auch benutzt. Einige, das Museum Besuchende, haben sogar schon ihre eigenen Messer geschmiedet.

Immer was Neues

Mit unseren Mitgliedern werden ständig neue Formate entwickelt und ausprobiert, daher lohnt sich ein gelegentlicher Blick auf unsere Homepage, damit ihr es nicht verpasst, wenn wir mal wieder eine unserer oft sehr spontanen Ideen umsetzen und euch damit bespaßen. 
Schaut also unbedingt auf den Seiten zu unseren vielen Aktivitäten vorbei. Und damit ihr immer „am Ball“ seid, wenn es etwas Neues gibt, bitten wir alle Mitglieder, die wir bisher per Brief kontaktiert haben, uns ihre Email-Adresse mitzuteilen – am besten per Email!
Die Workshops sind übrigens nicht nur für Schulklassen gedacht – auch einen Betriebsausflug oder vielleicht einen Familiengeburtstag mal anders kann man auf diese Weise gestalten.
Schreibt uns einfach, was ihr euch vorstellt und wir setzen das dann gemeinsam mit euch um!

Ziele des Vereins

Die zentrale Aufgabe des Vereins besteht darin, den Fortbestand des Museums zu sichern. Er unterstützt den Museumsverbund „Die Lübecker Museen“ bei der Unterhaltung und dem Ausbau des Industriemuseums „Geschichtswerkstatt Herrenwyk“.

Die Geschichte der Industrialisierung in Lübeck ist noch wenig dokumentiert. Arbeitswelt, Lebensalltag der Arbeiter und Angestellten und die Entwicklung der Arbeiterbewegung vor dem Hintergrund der industriellen Entwicklung Lübecks sollen weiter erforscht und dargestellt werden.

Der Verein fördert diese Forschungen und deren Veröffentlichungen, beteiligt sich selbst daran, unterstützt Anschaffungen und die weitere Ausstattung des Museums, organisiert Führungen, betreibt Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr. 

Das Verhältnis des Vereins zur Verwaltung der Lübecker Museen / Kulturstiftung ist in einem Kooperationsvertrag geregelt. 

Besonders erwähnenswert ist die finanzielle Unterstützung, die Organisation oder eine aktive Mitarbeit bei regelmäßigen Kulturveranstaltungen, Vorträgen, Filmvorführungen und Lesungen aus dem Bereich Industriegeschichte und Arbeiterkultur, die in Kooperation mit dem Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk in deren Räumen stattfinden.

Der Verein unterstützt auch die Bemühungen, Kinder und Jugendliche vermehrt für das Industriemuseum zu interessieren.

Arbeiter vor dem neu errichteten Werk 1907

Vorgeschichte

Um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. kam es zu einer geplanten, massiven Industrialisierung der Hansestadt Lübeck. Das bedeutendste Projekt in dieser Zeit war der Aufbau der Hochofenwerk Lübeck A.G. an der Herrenwyk in Kücknitz. Neben den Werksanlagen mit einer Vielzahl an Fabriken entstand die gleichzeitig geplante sogenannte Arbeiterkolonie.

In dem neu entstandenen Stadtteil, in dem zeitweise über 3000 Menschen Arbeit in den diversen Fabrikanlagen und Versorgungsbetrieben fanden, entstand ein besonderes reichhaltiges kulturelles Leben. So entstanden neben den sozialen Einrichtungen des Werks eine Vielzahl von Vereinen und dazugehörige kulturelle Einrichtungen.

Neben den Familien, die über mehrere Generationen in der Siedlung lebten, wurden während der beiden Weltkriege in einer Barackensiedlung auch Zwangsarbeiter und ab den 1960er-Jahren sogenannte „Gastarbeiter“ untergebracht.

1981 kam es in der Folge der Ausgliederung des Werks aus dem Flick-Konzern zur Werksschließung. 

Vereinsgründung

1982 setzte sich Jenns Howold, Referent für Kunst und Kultur des 20. Jh. am Museum für Kunst- und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, mit seiner Idee durch, eine Geschichtswerkstatt im Museum einzurichten, um Leben und Arbeit der Menschen im Stadtteil Herrenwyk zu erforschen und in einer Ausstellung und einer Publikation zu dokumentieren. 

Die Konzeption und ein Großteil der Realisierung erfolgte durch die beiden zu diesem Zweck 1982 eingestellten Wissenschaftler Thomas Winkler und Rolf Warneke. 1983 fand die Geschichtswerkstatt in einem Büro des geschlossenen Kaufhauses in der Arbeitersiedlung des Werks einen physischen Ort. Hier wurden von einem sich nach und nach erweiterten Team Interviews geführt, Archivalien zusammengetragen und physische Artefakte gesammelt. Ende 1985 wurde unter Mithilfe vieler freiwillig Mitarbeitenden und finanzieller Spenden in den ehemaligen Verkaufsräumen die vielbeachtete Ausstellung gezeigt und die daraus entstandene Publikation Leben und Arbeit in Herrenwyk vorgestellt. 

Um die Forschung an der Industriekultur in der Hansestadt fortsetzen zu können, gründete sich Anfang 1986 der Förderverein Verein für Lübecker Industrie- und Arbeiterkultur e. V. (VLIAK).

Ohne den Verein gäbe es das Industriemuseums „Geschichtswerkstatt Herrenwyk“ nicht. Er unterstützt die von der Hansestadt Lübeck getragene Einrichtung in vielerlei Hinsicht und trägt maßgeblich dazu bei, dass das Museum mit einer Vielzahl von Ausstellungen und Events für Besucher geöffnet ist.